Von allen kirchlichen Privilegien ist das sog. Kirchliche Arbeitsrecht, das Millionen von Menschen von Anstellungen als Ärztin, Altenpfleger, Hausmeister oder Verwaltungsangestellte ausschließt, wohl das größte Ärgernis. Dass in Sozialeinrichtungen, sobald sie in kirchlicher Trägerschaft sind, diverse Grundrechte für die Beschäftigten nicht mehr gelten, ist ein andauernder Skandal.
Corinna Gekeler hat im Zuge der Kampagne Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz (GerDiA) untersucht, wer von derlei Diskriminierung alles betroffen ist und wie weit die Eingriffe ins Privatleben reichen. Ihre nun in einer stark erweiterten Fassung als Buch erschienene Studie gliedert sich in drei Teile. Zunächst zeigt die Politologin anhand konkreter Fälle die konkreten Dimensionen der Diskriminierung auf. Im zweiten Abschnitt erörtert sie die Rechtslage, die Sonderregelungen im Betriebsverfassungsgesetz und im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, aber auch innerkirchliche Richtlinien. Dabei wird deutlich, dass es durchaus Möglichkeiten gibt sich zu wehren und dass derzeit Bewegung in die Rechtsprechung gekommen ist. Daran knüpft das dritte Kapitel an, das vor allem Stimmen aus der Politik zu Wort kommen lässt, die für eine Veränderung der momentanen Zustände eintreten.
Der Band glänzt durch einen ungeheuren Facettenreichtum, den er durch die zahlreichen Interviews mit Betroffenen und Experten gewinnt. Für alle, die sich in dieser Frage politisch engagieren, ist er das ultimative Handbuch.
Kommentare
Ines
Sa, 08/31/2013 - 09:55
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GerDiA
Hansjörg Albrecht
So, 08/02/2015 - 14:26
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schön wär's ...
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